8. Wissenschaftliches Symposium

WANN?
25.10.2025 - 26.10.2025
ganztägig
WO?
Onlineveranstaltung, Webinar, Zoom, Deutschland
Das 8. Wissenschaftliche Symposium des BHV findet am 25. und 26. Oktober 2025 online via Zoom statt. Unter dem Titel „Epigenetik, Trauma, Emotionen“ präsentieren Expert/innen neueste Forschungsergebnisse zu Genetik, Umwelt und Verhalten bei Hunden. Themen sind u. a. epigenetische Einflüsse, Ernährung und Darmgesundheit, vererbte Verhaltensstörungen sowie Trauma und emotionale Entwicklung.
Datum: 25./26.10.2025 Ort: Online über Zoom
Themen: „Epigenetik, Trauma, Emotionen – aktuelle Erkenntnisse für Hundetrainer/innen“
Referenten: s. u.
– Änderungen vorbehalten –
Samstag, 25.10.2025
09.30 Uhr-11:00 Uhr „Epigenetik – Fokus Emotionen unter (epi)genetischen Aspekten“
Dr. Annika Bremhorst, Tierärztin und Verhaltensbiologin, Bern
11.00 Uhr-11:30 Uhr Pause
11.30 Uhr-13:00 Uhr „Hundeverhalten beeinflussen – Epigenetik im Alltag, äußere Einflüsse,
Bindung“
Celina Del Amo, Tierärztin mit Zusatzbez. Verhaltenstherapie, Neuss
13.00 Uhr-14:30 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr -16:00 Uhr Zusammenhang Verhalten, Ernährung, Darm“
Celina Del Amo, Tierärztin mit Zusatzbez. Verhaltenstherapie, Neuss
16.00 Uhr-16:30 Uhr Pause
16.30 Uhr-18:00 Uhr „What effect does trauma have on emotionality? Exploring the behavioural
responses of dogs at various life stages and – how might trauma informed
care influence our approach to their management and therapeutic
interventions?“ (Vortrag in Englisch)
Dr. Claire Corridan, Tierärztin für Verhaltenstherapie, Ireland
Sonntag, 26.10.2025
09.30 Uhr-11:00 Uhr „Was die Persönlichkeit prägt – Mythos und Fakten zu Genetik, Epigenetik und Erfahrungen“
Dr. Stefanie Riemer, Verhaltensbiologin und Assistenzprofessorin, Wien
11:00 Uhr-11.30 Uhr Pause
11:30 Uhr -13:00 Uhr „Verhaltensbeeinflussende Erbkrankheiten und Epigenetik beim Hund“
Christina Dangel, Dipl. Biotechnologin, Laboklin, Bad Kissingen
13.00 Uhr -14:30 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr-16:00 Uhr „Einfluss der Bedingungen von Trächtigkeit und Aufzucht auf Entwicklung bei
Hunden“
Sonja Schmitt, Tierärztin mit Zusatzbez. Verhaltenstherapie, Irmenach
Emotionen bei Hunden verstehen – Verhalten beobachten, Epigenetik entdecken
Dr. Annika Bremhorst
Hunde erleben Emotionen – doch sie können sie nicht in Worte fassen. Um ihre inneren Zustände zu entschlüsseln, sind wir auf die genaue Beobachtung ihres Verhaltens angewiesen. Der Vortrag zeigt, wie wir Verhalten nutzen können, um Emotionen bei Hunden zu erkennen, wie emotionale Zustände bei Hunden wissenschaftlich untersucht werden und welche Herausforderungen sich dabei stellen.
Ein zweiter Blick richtet sich auf die Epigenetik – also auf die faszinierende Frage, wie Erfahrungen und Umweltbedingungen auf molekularer Ebene Spuren im Organismus hinterlassen und möglicherweise das emotionale Erleben langfristig prägen. Neue Erkenntnisse aus der Forschung eröffnen hier spannende Perspektiven auf das Zusammenspiel von Verhalten, Emotion und Biologie.
„Verhaltensbeeinflussende Erbkrankheiten und Epigenetik beim Hund
Christina Dangel
Erbkrankheiten sind genetisch bedingte Krankheiten, die von den Elterntieren an die Nachkommen weiter vererbt werden können. Beim Hund sind über 800 Erbkrankheiten bekannt; für über 300 rassespezifische genetisch bedingte Erkrankungen stehen DNA-Tests zur Verfügung.
In diesem Seminar erfahren Sie mehr über genetisch bedingte Erkrankungen, die zu einer Verhaltensänderung beim Hund führen können und wie durch äußere Einflüsse und Epigenetik das Verhalten eines Hundes beeinflusst werden kann.
„Was die Persönlichkeit prägt – Mythos und Fakten zu Genetik, Epigenetik und Erfahrungen“
Dr. Stefanie Riemer
Leeres Blatt oder Produkt der Gene? Erfahre in diesem Vortrag, wie Genetik, Epigenetik und individuelle Erfahrungen die Persönlichkeit prägen – von der Ratte bis zum Hund.
Du erhältst aktuellste wissenschaftliche Ergebnisse dazu
- Wie Gene, Epigenetik und Umwelterfahrungen zusammen spielen
- Was der Heritabilitätskoeffizient ist, und warum dieser kein fixer Wert ist
- Was dran ist an Rasseunterschieden in Persönlichkeit
- Was Epigenetik überhaupt ist, und wie eigene Erfahrungen – aber manchmal sogar Erfahrungen der Vorfahren – die Ausprägung der genetischen Eigenschaften beeinflussen können
- Wie sich vorgeburtlicher Stress auswirkt
- Welche Rolle die Fürsorglichkeit der Mutter spielt
- Und ob Züchter bereits in den ersten Lebenswochen die Stressresilienz ihrer Welpen fördern können
Klingt kompliziert, wird aber klar verständlich erklärt! Der Fokus des Vortrags liegt also auf Genetik, Epigenetik und den ersten Lebenswochen und endet mit dem Eintritt in die Sozialisierungsphase.

Dr. Annika Bremhorst ist promovierte Verhaltensbiologin und Postdoktorandin an der Universität Bern. Ihre Forschung liegt an der Schnittstelle von Tierverhalten, Tiermedizin und künstlicher Intelligenz. Sie untersucht, wie innere Zustände wie Emotionen und Schmerz bei Tieren – insbesondere bei Hunden – über Verhalten erkannt werden können, und wie dieses Wissen praktisch anwendbar gemacht werden kann.
Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sie sich aktiv in der Wissenschaftskommunikation. Über ihre Plattform Dogs and Science (www.dogsandscience.com) macht sie aktuelle Erkenntnisse aus der Hundeforschung für Fachleute und interessierte Hundehalter:innen zugänglich und unterstützt sie dabei, dieses Wissen in den tägliche Leben mit Hunden zu übertragen.
Christina Dangel studierte Biotechnologie in Bingen am Rhein, führte 2006 ihre Diplomarbeit beim Labor Laboklin GmbH & Co.KG durch und ist seitdem dort angestellt.
Zu Ihren Arbeitsbereichen gehören schwerpunktsmäßig Erbkrankheiten bei Hunden und Katzen, Etablierung neuer DNA-Tests und Leitung von Forschungsprojekten. Außerdem betreut sie die Hundezuchtverbände in Deutschland, Österreich und Schweiz und hält regelmäßig Vorträge aus dem Bereich Genetik bei Zuchtverbänden oder schreibt Artikel für Hunde- oder Katzenzeitschriften.
Dr. Claire Corridan ist Absolventin der Glasgow Veterinary School und hat an der University of Lincoln in Tierverhalten und Tierschutz promoviert. Ihre Dissertation befasste sich mit der Rolle der Haltererwartungen bei der Entwicklung einer erfolgreichen Mensch-Hund-Bindung. Nach Abschluss ihres Studiums eröffnete Claire eine Praxis für Erstberatung und tierärztliche Verhaltensberatung etwas außerhalb von Glasgow, wo sie weiterhin als Gastdozentin unterrichtete, zum Thema Hundewohl und der Mensch-Tier-Bindung forschte und Bachelor- und Masterstudierende sowohl an der Dick Vet als auch an der Glasgow Vet School in den Veterinärkursen „Angewandtes Tierverhalten“ und „Master in Internationaler Tierschutzethik und -recht“ betreute. Claire war mehrere Jahre lang Mitgliedssekretärin und anschließend Ehrensekretärin der British Veterinary Behaviour Association und gehörte dem Vorstand von ESVCE und AWSELVA (heute AWSELFA) an. 2021 gründete Claire eine brandneue irische Veterinary Behaviour Association. Nach einem schottischen Referendum und einem Brexit-Referendum beschlossen Claire und ihr Mann, ihre Praxis zu verkaufen und nach Irland zu ziehen. Claire arbeitete für UCD im Bereich Tierschutz und Ethik, war als Tierärztin für Kleintiere tätig, nimmt Überweisungen zu Verhaltensproblemen bei Tierärzten entgegen und berät zu einer Vielzahl von Tierschutz- und Rechtsproblemen.
Termin | 25./26. Oktober 2025 | ||||||
Veranstaltungsort | Online, Zoom | ||||||
Kosten |
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Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an die BHV-Geschäftsstelle, Christiane Backes.